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Konfiguration
Sowohl im nationalen (1TR6) als auch im Euro-ISDN (E-DDS1)unterscheidet man beim
Basisanschluß zwischen zwei Konfigurationsarten:
Punkt-zu-Punkt-Konfiguration
Hierunter versteht man einen Anlagenanschluß zur Anschaltung von ISDN-TK-Anlagen,
vorzugsweise in der Betriebsart "Durchwahl", an das ISDN.
In diesem Fall wird der Anschluß in Punkt-zu-Punkt konfiguriert. Zwei Drittel
aller installierten Basisanschlüsse sind heute auf TK-Anlage geschaltet.
Der Anlagenanschluß wird jedoch nicht ausschließlich auf TK-Anlagen geschaltet.
Viele PC-Karten-Lösungen, die mehr als zwei B-Kanäle unterstützen,
sind für die Anschaltung auf Anlagenanschlüsse konzipiert. Der Vorteil
hierbei ist durch den gemeinsamen Rufnummernblock bei mehreren Basisanschlüssen gegeben.
Punkt-zu-Mehrpunkt-Konfiguration
Bei dieser Anschlußvariante, die auch als Mehrgeräteanschluß
bezeichnet wird, können an einem Basisanschluß bis zu zwölf
ISDN-Kommunikationssteckdosen (IAE) installiert werden, an die sich bis zu
acht Endgeräte - davon bis zu vier Telefone - gleichzeitig anschließen lassen.
Man spricht hier auch von einer Mehrgerätekonfiguration.
Unabhängig ob Anlagen- oder Mehrgeräteanschluß stehen beide
Anschlußarten mit einem Standardangebot (ISDN-Standardanschluß)
an Leistungsmerkmalen oder mit erweitertem Leistungsumfang (Komfortanschluß)
zur Verfügung. Bei der Einrichtung der Anschlüsse in den Vermittlungsstellen
der Deutschen Telekom werden die jeweiligen Leistungsmerkmale auf Basis der Angaben im
Auftragsformblatt konfiguriert.
Das Netzabschlußgerät wird immer von der Deutschen Telekom installiert.
Es muß in der Nähe einer 230-Volt-Steckdose angeschlossen werden und wird
meist an der Wand befestigt.
Der Anschluß der Schnittstellenkabel erfolgt
- an der Uko-Schnittstelle mittels Federklemmverbindungen,
- an der So-Schnittstelle wahlweise über Federklemmverbindungen oder
Steckverbindungen nach ISO 8877, wobei an diesen Steckverbindungen Endgeräte
auch direkt angeschlossen werden können (Westernstecker).
Der NTBA wird teilnehmerseitig mit seiner So-Schnittstelle an den 4poligen,
passiven S-Bus angeschlossen. Die Bus-Installation ist in der FTZRichtlinie 386 TR2 beschrieben.
Verkabelung
Die ISDN-Endgeräte bei Teilnehmer werden über die ISDN-So-Steckdose
und zwei symmetrische Doppeladern an den NTBA angeschlossen. Dabei sind folgende
Konfigurationen möglich.
Mehrgerätekonfiguration
Bei der Mehrgerätekonfiguration (passiver Bus) sind zwei Installationsvarianten möglich:
- Kurzer passiver Bus mit ein oder zwei Zweigen und
- Erweiterter passiver Bus
Passiver Bus mit einem Kabelzweig
Bei dieser Installationskonfiguration wird abgehend vom NT ein Buszweig mit maximal
zwölf Kommunikationssteckdosen installiert. Am So-Bus dürfen maximal acht
Endgeräte gleichzeitig gesteckt werden, wobei maximal vier aus dem NT gespeist
werden dürfen. Die Buslänge kann, je nach Kabeltyp, bis zu 220 m betragen.
Die Abbiidungen zeigen schematisch die Gestaltung der Endstellenleitung
als passiven Bus mit dem NT an einem Ende. Bei dieser Bus-Konfiguration sind in der
letzten Dose zwei Abschlußwiderstände von je 100 Ohm auf Klemme 2a/2b
und 1 a/1 b einzusetzen.
Endeinstellung als passiver Bus
Anschluß des NTBA am Ende des S-Bus
Passiver Bus mit dem NT zwischen beiden Enden
Beim passiver Bus mit dem NT zwischen beiden Enden ist der NT in den Bus geschleift.
Es enstehen zwei Zweige, wobei die Aufteilung der zwölf ISDN Steckdosen auf
die beiden Zweige beliebig ist. In jedem der beiden Bus-Zweige müssen jeweils
in der letzten Dose die Abschlußwiderstände eingefügt werden.
Endstellenleitung als passiver Bus mit zwei Zweigen
Anschluss an das NTBA innerhalb des S-Bus
Endstellenleitung als erweiterter Bus
Der erweiterte Bus ist eine Variante, bei der mehrere ISDN-Anschalteeinheiten (IAE)
konzentriert am Ende der Installation angeschaltet werden. Dabei darf der Bus zwischen
den einzelnen Endgeräten eine Länge von maximal 50 m erreichen. Die maximale
Entfernung zwischen NTBA und einem Endgerät darf bis zu 900 m betragen. Wegen des
größeren Leitungswiderstandes können im allgemeinen weniger als vier
Endgeräte vom NTBA ferngespeist werden. Die Abschlußwiderstände werden
in der letzten IAE angeschaltet (Abbildung 2.12-13). Bei dieser Konfiguration sind bis
zu acht Endgeräte abgesetzt anschließbar.
Endstellenleitung als erweiterter passiver Bus
Betrieb ohne eigene So-Verkabelung
Möglich ist auch die Anschaltung von ISDN-Endgeräten ohne eigene So-Busverkabelung.
Hier kommen die Western-Stecker (RJ 45) direkt am NTBA zum Einsatz. Somit können beim
Anschluß von nicht mehr als zwei Endgeräten, zum Beispiel ISDN-Telefon und PC
mit ISDN-Karte, diese Endgeräte auch ohne Inhousenetz direkt am NTBA angeschaltet
werden. Allerdings muß hier der NTBA in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes
installiert sein.
TK-Anlagenanschluß
Dabei handelt es sich um eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit einem Endgerät
(meist TK-Anlage). Dieses ist an den NTBA abgesetzt anschließbar. Je nach
verwendetem Kabeltyp kann eine Reichweite bis zu 1.100 Metern erzielt werden.
Die Anbindung am NTBA erfolgt entweder fest oder steckbar. Darüber hinaus
hält die Deutsche Telekom Einbaurahmen für steckbare NT bereit, sofern
eine größere Anzahl von Basisanschlüssen benötigt wird. Die
Anschaltung der So-Installation an den Einbaurahmen erfolgt fest. Der Einbaurahmen
verfügt über flexible Schnüre, die über Steckelemente die
Verbindung mit dem jeweiligen NT herstellen.
Endstellenleitung als Punkt-zu-Punkt-Installation
Für alle Konfiguratiorisarten von Endgeräten an der So-Schnittstelle des
NTBA gilt, daß an beiden Enden der Teilnehmerinstallation jeweils die ankommende
und die abgehende Richtung mit einem 100-Ohm-Widerstand abzuschließen ist.
Falls das NTBA am Ende der Teilnehmerinstallation angeordnet ist, erfolgt der
Abschluß an einem Ende der Endstellenleitung mit den im NTBA eingebauten
Abschlußwiderständen. Diese können per Dip-Schalter zu- oder
abgeschaltet werden.
Die Anwender-/Netz-Schnittstelle So
Die So-Schnittstelle beim ISDN-Basisanschluß ermöglicht sowohl die
Verbindung des einzelnen Endgerätes mit dem Netzabschluß als
Punkt-zu-Punkt-Verbindung als auch den Anschluß mehrerer Endgeräte als
Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindung über einen passiven Bus.
Die Übertragung auf der räumlich verteilten So-Schnittstelle erfolgt
vierdrähtig über symmetrische Adernpaare mit einer Geschwindigkeit
192 kbit/s in beide Richtungen und mit einer eigenen Rahmenstruktur.
Als Übertragungscode wird in beiden Richtungen ein dem AMI-Code
(Alternative Mark Inversion) ähnlicher Code verwendet. In den Endgeräten
werden die zu sendenden Daten auf dem empfangenen Takt synchronisiert.
Auf dem passiven Bus beim Teilnehmer können verschiedene Endgeräte
gleichzeitig versuchen, über den D-Kanal zu senden, um zum Beispiel eine
Verbindung aufzubauen. Hierbei wird durch das Überwachen der gesendeten
Daten (D-Kanal-Zugriffsteuerung) erreicht, daß jeweils nur ein Endgerät
die Nachricht senden kann, während alle anderen Endgeräte das Senden im
D-Kanal beenden. Jeder B-Kanal kann zur selben Zeit nur von einem Endgerät belegt werden.
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