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Standards für Videokonferenzsysteme


Videokonferenzsysteme - wie alle anderen Telekommunikationstechnologien auch - sind erst dann von wirklich praktischem Interesse, wenn die von ihnen verwendeten Protokolle international standardisiert sind. Proprietäre Lösungen, wie CU-SeeMe, haben den gravierenden Nachteil, daß alle an der Videokonferenz Beteiligten diese Software einsetzen müssen. Das erhöht den Verwaltungsaufwand und verhindert Spontanität.

Internationale Standards im Bereich der Telekommunikation sind herstellerunabhängig und werden von der ITU (International Telecommunications Union, die frühere CCITT) erlassen.

Wichtige Standards für Videokonferenzsysteme sind H.320, H.323, H.324 sowie T.120. Die folgende Graphik von Intel zeigt den gegenwärtigen Stand der Dinge:





Neben der ITU arbeitet auch die IETF (Internet Engineering Task Force) an entsprechenden Standardisierungsvorschlägen: sie hat das RTP (Real Time Transport Protocol) und das RSVP (Resource Reservation Protocol) erarbeitet


Folgende Standards werden hier beschrieben:
  • G.711 und G.728
  • H.261
  • H.320
  • H.322
  • H.323
  • T.120
  • Kompressions-Standards
  • Kodierungs-Standards


G.711 und G.728
G.711 und G.728 definieren innerhalb des H.320-Standards die Digitalisierung von Audio-Daten für Videokonferenzen über zwei ISDN-B-Kanäle (128 kB/s). G.728 definiert einen Audio-Codec, der 16 kB/s über eine 128 kB/s-Leitung für die Audio-Übertragung nutzt, der Rest steht für Video zur Verfügung. Codecs nach G.711 benötigen dagegen einen vollen B-Kanal für Audio; für Video stehen entsprechend nur 64 kB/s zur Verfügung. G.711 ist zwar die weniger elegante Lösung, dafür aber technisch einfacher und damit preiswerter zu realisieren.

H.261
H.261 definiert eine Methode zur Datenkompression der digitalisierten Bildinformationen für Videokonferenzsysteme über ISDN für p x 64 kBit/s Bandbreite (p: 1 ...30). Im Standard wird neben dem Vollbild (CIF) auch eine minimale Bildgröße definiert (QCIF: quarter-screen video image), die ein H.261-kompatibles System unterstützen muß.

H.320
H.320 ist ein "Über-Standard" für Videokonferenzsysteme. H.320-kompatible Systeme verschiedener Hersteller müssen miteinander kommuniziern können. H.320 enthält H.261 als Video-Standard, G.711 und G.722 als Audio-Standards und T.120 als Definition für den Dokumentenaustausch.

H.322
ITU-Standard für isochrones Ethernet: Neben dem 10 MBit/s-Kanal wird ein 6 MBit/s-Kanal für Multimedia bereitgestellt.
Nachteile: Kabel sind zwar die selben, Adapter, Switches, Hubs, etc. unterstützen den in der Regel jedoch nicht.

H.323
ITU-Standard für Videokonferenzen im LAN, speziell mit IP, basiert auf H.320
H.323 verwendet UDP, da die Sicherheit von TCP nicht nötig ist, bzw. das Netz zu sehr belastet.
Um Fehler zu erkennen, wird das RTP (Realtime Transport Protokoll) verwendet: Jedes UDP-Paket bekommt eine eindeutige zeitliche Identifikation, damit es in der richtigen Reihenfolge abgespielt werden kann.
H.323. stellt außerdem eine Zugangsverwaltung für einzelne Konferenten zur Verfügung.

T.120
Die T.120 Serie stellt eine Reihe von Standards zur Verfügung, die es ermöglichen sollen, innerhalb von Multipoint-Konferenzen Daten untereinander auszutauschen. T.120 definiert die hierfür nötigen Protokolle und abstrahiert dabei von den verwendeten Netzwerktechnologien. Darüberhinaus ist T.120 offen für Erweiterungen, wie beispielsweise die Unterstützung von ATM, die momentan von der ITU diskutiert werden.


Kompressions-Standards:

MPEG
Motion Picture Experts Group. Ein ISO Standard für Bewegtbild- und Audiokompression, welcher sowohl verlustbehaftete als auch verlustlose Kompression erlaubt. Wird eingesetzt für das Abspielen von Multimedia-Images von CD-ROM, für Pay-TV, Broadcasting und ist auch für die Videokommunikation geeignet.

JPEG
Joint Photographic Experts Group. Ein ISO Standard für die Kompression, Speicherung und für das Übertragen einer Vielfalt von Standbild-Formaten (nicht nur das NTSC-Orginal). JPEG kann in Verbindung mit ITU-T-standardkonformen CODECs (Kodierer/Dekodierer) eingesetzt werden und beinhaltet sowohl verlustbehaftete als auch verlustlose Modi. Der sogenannte "Motion-JPEG" ist eine proprietäre Art der Bewegtbildübertragung und ist kein Standard.


Kodierungs-Standards:

HDTV
High-Definition TeleVision. Beliebige Fernsehstandards, die über ein Darstellungsverhältnis von etwa 2:1 verfügen, und qualitativ weit besser als NTSC oder PAL sind.

Huffman Kodierung
Eine verlustfreie Kodiertechnik, die den Informationsgehalt eines Bildes statistisch ermittelt. Die Daten werden so komprimiert, daß die am meisten vorkommenden Datengruppen mit kürzen Codes, die am wenigsten vorkommenden Datengruppen mit längeren Codes repräsentiert werden. Die Huffman-Kodierung wird im H.320 und anderen Videokommunikations-CODECs, sowie im Gruppe-3 Fax und im JPEG-Format verwendet.